Der Pfarrgemeinderat von St. Sebald hat sich zum ersten Mal virtuell getroffen. Schwerpunkte waren Erfahrungen aus dem Corona-Shutdown sowie der Ausblick, wie es weiter gehen kann.
Da bereits eine geplante Pfarrgemeinderatssitzung wegen der Coronakrise hatte abgesagt werden müssen, war schnell die Idee geboren, eine virtuelle Sitzung einzuberufen. Nachdem die Tagesordnung verschickt war, waren bei diesem Treffen 21 Teilnehmende per Computer oder Telefon anwesend.
Pfarrer Schrollinger erwähnte, dass es auch für das Pastoralteam eine Herausforderung sei, in Corona-Zeiten der Seelsorge nachzugehen. Aber mit Hilfe von vielen Videokonferenzen und Telefonaten habe es jeder einzelne des Teams geschafft, Menschen zu erreichen und beizustehen. Speziell für Kommunionkinder, deren Erstkommunion abgesagt und verschoben werden musste, sei eine Katechese per Zoom eingerichtet worden, die sich großer Beliebtheit erfreue.
Im Anschluss hatten die Mitglieder des Pfarrgemeinderats Gelegenheit, über ihre Erfahrungen in und mit der Krise zu berichten. Viele vermissen die Gemeinschaft in der Pfarrei. Die Livestream-Gottesdienste seien zwar sehr wertvoll gewesen, könnten aber nicht die Nähe zu den Mitmenschen ersetzen. Der Besuch in der Kirche und die dortige Stille beziehungsweise meditative Musik habe aber viele sehr angesprochen und zur Ruhe kommen lassen.
In einem nächsten Schritt wurden Ideen gesammelt, was über die Krise hinaus beibehalten werden könnte. Insbesondere das andere Tempo, weniger Termine und mehr Ruhe, wurden als positiv herausgestellt. Künftig sollte noch mehr Wichtiges von Unwichtigem unterschieden werden. Dabei muss man sich auch eingestehen, dass dann nicht mehr alle Termine/Themen bedient werden könnten. Vor allem müsse die Seelsorge im Mittelpunkt stehen, die Organisation einer Pfarrei dürfe nicht überborden. Weitere Botschaft: Vor der Krise war es undenkbar, den Glauben über das Internet zu leben. Wie die Botschaft Jesu auch online verbreitet werden kann, sollte ein neues Thema werden. Eine ganz konkrete Anregung war, die Möglichkeit, Fürbitten für den Gottesdienst per Whats-App zu senden, beizubehalten.
„Gemeinschaft leben und sich von Gott berühren lassen“ so lautet die Überschrift der Vision, die in der Pfarrei entwickelt wurde. Jetzt, bei einem Neuanfang, bestehe die Chance, dies wahr werden zu lassen, so Pfarrer Schrollinger. Dass die Pfarrei gerade in und nach der Krise noch stärker zusammenwachsen möge, wünschte sich der Geistliche.
Übrigens: Auch die nächste Sitzung des Pfarrgemeinderates soll wieder online stattfinden.
Text: Dagmar Ziegler, Foto: Sebastian Stanclik